mercoledì 27 giugno 2018


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Die Giesserei
Dieser breite Raum, der von einem  starken Tonnengewӧlbe überdeckt ist und sich am äussersten südlichen Ende der gewaltigen Mauern aus dem 16. Jahrhundert befindet, wurde schon Mitte des 18. Jahrhunderts als Giesserei  benutzt. Den Beweis dazu liefert der Plano del Castillo y Ciudad alta y baia de Melazo, eine ausführliche  Stadtkarte, die gegen das Jahr 1756 aufgezeichnet wurde und in Neapel aufbewahrt wird, auf der die daneben  liegende und niedrigere vorgerückte Festung  als «Ravelin  der Giesserei» bezeichnet wird, gerade weil sie sich in der Nähe des Brennofens befindet, der die Mitte von diesem Raum einnimmt.
Die Einschmelzung der Geschütze  innerhalb der befestigten Zitadelle, es handelte sich meistens um beschädigte  und unbrauchbare Kanonen, ist bezeugt  durch alte Dokumente. Eine Giesserei wurde innerhalb der Bastei S. Maria im Jahre 1615 gebaut, es arbeiteten dort  hervorragendeSchmelzmeister, darunter  Natale Galbato und Giuliano  Musarra, die aus dem Ort Tortorici kamen. Giuliano Musarra  fertigte im Jahr 1591 ein wunderschӧnes Gitterwerk aus Bronze an, das für die Kirche Annunziata in Trapani bestimmt war. Tortorici, ein kleiner Gebirgsort in der Provinz Messina, hat eine bemerkenswerte und alte Tradition als  Stätte von  sehr fachkundigen Schmelzbetrieben bis 1956 bewahrt, sehr gefragt waren  Glockengüsse. Sehr wahrscheinlich waren die beiden obengenannten Schmelzmeister  auch Glockengiesser.


 
Das notwendige Wasser zur Schmelzung besorgte ein Laufbrunnen mit halbkreisfӧrmigem Becken,der einem anderen vӧllig gleicht, der sich in der Bastei der Inseln befindet. Er hat heute noch das metallische Rӧhrchen, aus dem das Wasser herausstrӧmte und auch  den steinernen Abflussdeckel. Das Wasser kam  von der  nahegelegenen  Zisterne, die man  durch zwei Ӧffnungen  an der Terrasse sehen kann. Holz und Kohle heizten  am  Grund den  Brennofen, den  man erreichen konnte, wenn man 14 hohe Stufen hinunterstieg.
Sowohl der Brunnen  als auch der Brennofen, deren  angrenzendes feuerfestes Mauerwerk aus Schamottesteinen verloren gegangen ist,  sind erst  seit 1999 sichtbar, als eine gründliche Sanierung – während der Restaurierung des Domes -  diesen breiten Raum  offenlegte, nachdem er von einem Riesenhaufen Erde und Schutt blossgelegt wurde.
Den Raum der Giesserei  zieren kunstvoll eingeschnittene Werksteine, die früher das Portal, die Balkone und die Fenster vom Palast Carrozza schmückten, einem aristokratischen Wohnsitz aus dem 18. Jahrhundert, der unten in der Stadt Milazzo  gelegen ist ( via Umberto I) und der eine Zeit lang  als Rathaus diente.
 
 

 
 

The foundry. Seven men are making canons: one is a fireman working in a room in the back; two finish canons with chisel and hammer (one an almost completed canon, the other - a muzzle); two more men on the observe; the sixth man stands beside a polished cannon holding an oblong object. Metal is streaming from a square hole in the wall in the right central plane. On the left, a big wheel used to drill canons

Ca. 1590, manufactured by Jan van der Straet, called Stradanus (Flemish, active Italy, 1523 – 1605)
 


 
 



«Die XX februarij 1616.
Deputati delli fabrici della fortificattione di questa Città di Milazzo, piacciavi delli denari della gabella di essa fortificattione sumministrar et far pagare la spesa necessaria per fare la fornace atta a posser fondere l’artigliaria nel damuso [volta a botte, ndr] del torrione nominato Santa Maria, loco atto et commodo per simili exercitio [e] reconoxuto per mastro Giuliano Musarra, funditore, conforme al patto contenuto nel contratto fatto per noi con detto di Musarra, funditore, per l’atti di notaro Giovanni Paschali Farina die XVIII° presente mensis februarii XIIII Ind. 1616 a[t]torno al fondere l’artigliaria reventata et inutili di questa Città, ad effetto di poterse in essa fornace fondere detta artigliaria et fabricarne di novo altre pezze designante in detto contratto» (Archivio Storico della Città di Milazzo, Libro degli Atti dei Giurati, anno 1615/16, f. 28v)
 

«A di XXX di Augusto 1619.
Deputati delli fabrici della fortificattione di questa Città [di Milazzo] vi piacerà delli denari delli introiti della gabella di essa fortificattione paghare seu far paghare a Natali Galbato, regio fonditore, o a suo legittimo procuratore, onze cinque. Quali onze 5 sonno per havere fatto rumpere et spezzare li dui sacri reventati olim funduti per il quondam mastro Giuliano Musarra, funditore [leggasi: due cannoni denominati “sacri” reventati, ossia inutilizzabili, ed un tempo fusi dal fu maestro fonditore Giuliano Musarra, ndr]. Con il mitallo delli quali dui sacri reventati et con altri mitalli consignati a detto di Galbato per il reggio monitionero il detto di Galbato ha funduto et fabricato di novo dui sacri reforzati et quelli ha consignato a Mattia Dominghes, regio monitionero in questa Città di Milazzo, come in apoca [quietanza, ndr] in notaro Francesco Scarpaci oggi il di sudetto XXX di augusto 1619» (Archivio Storico della Città di Milazzo, Libro degli Atti dei Giurati, anno 1618/19, f. 22v)






Kleiner Ofen aus  dem 16. Jahrhundert, erdacht um Artilleriestücke  zu zerbrechen, die man umschmelzen sollte und die man bis zu der Zeit mühsam mit grossen Sägen zerkleinern musste (Luis Collado, Platica manual de artilleria, Milano 1592 )


 



 
 

 



 

 

 





Die älteste Glocke von Milazzo die noch in Betrieb ist und im Glockenturm der kleinen Kirche S. Caterina,  in via Umberto I hängt. Sie wurde 1540 vom Giesser Federico Musarra aus Tortorici  angefertigt, der im Jahre 1558 auch ein Artilleriestück  schmolz, und zwar die “Bombarda”, die für die Festungen  von Palermo bestimmt war. Man liest : “Iesu Maria – Opus  Federici Musarra MDXXXX”.





 





Plano del Castillo y Ciudad alta y baia de Melazo, nearly 1756.

Letter G: Bastion de la funderia (Archivio di Stato di Napoli)

 


 

 
A. Capobianco, Corona e palma militare

di artiglieria et fortificazioni, Venice 1647






 




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