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Die Giesserei
Dieser breite
Raum, der von einem starken Tonnengewӧlbe
überdeckt ist und sich am äussersten südlichen Ende der gewaltigen Mauern aus
dem 16. Jahrhundert befindet, wurde schon Mitte des 18. Jahrhunderts als
Giesserei benutzt. Den Beweis dazu
liefert der Plano del Castillo y Ciudad
alta y baia de Melazo, eine ausführliche
Stadtkarte, die gegen das Jahr 1756 aufgezeichnet wurde und in Neapel
aufbewahrt wird, auf der die daneben
liegende und niedrigere vorgerückte Festung als «Ravelin
der Giesserei» bezeichnet wird, gerade weil sie sich in der Nähe des
Brennofens befindet, der die Mitte von diesem Raum einnimmt.
Die Einschmelzung
der Geschütze innerhalb der befestigten
Zitadelle, es handelte sich meistens um beschädigte und unbrauchbare Kanonen, ist bezeugt durch alte Dokumente. Eine Giesserei wurde
innerhalb der Bastei S. Maria im Jahre 1615 gebaut, es arbeiteten dort hervorragendeSchmelzmeister, darunter Natale Galbato und Giuliano Musarra, die aus dem Ort Tortorici kamen. Giuliano
Musarra fertigte im Jahr 1591 ein
wunderschӧnes Gitterwerk aus Bronze an, das für die Kirche Annunziata in Trapani
bestimmt war. Tortorici, ein kleiner Gebirgsort in der Provinz Messina, hat
eine bemerkenswerte und alte Tradition als
Stätte von sehr fachkundigen
Schmelzbetrieben bis 1956 bewahrt, sehr gefragt waren Glockengüsse. Sehr wahrscheinlich waren die
beiden obengenannten Schmelzmeister auch
Glockengiesser.
Das notwendige
Wasser zur Schmelzung besorgte ein Laufbrunnen mit halbkreisfӧrmigem Becken,der
einem anderen vӧllig gleicht, der sich in der Bastei der Inseln befindet. Er
hat heute noch das metallische Rӧhrchen, aus dem das Wasser herausstrӧmte und
auch den steinernen Abflussdeckel. Das
Wasser kam von der nahegelegenen
Zisterne, die man durch zwei Ӧffnungen an der Terrasse sehen kann. Holz und Kohle
heizten am Grund den
Brennofen, den man erreichen
konnte, wenn man 14 hohe Stufen hinunterstieg.
Sowohl der
Brunnen als auch der Brennofen,
deren angrenzendes feuerfestes Mauerwerk
aus Schamottesteinen verloren gegangen ist,
sind erst seit 1999 sichtbar, als
eine gründliche Sanierung – während der Restaurierung des Domes - diesen breiten Raum offenlegte, nachdem er von einem Riesenhaufen
Erde und Schutt blossgelegt wurde.
Den Raum der
Giesserei zieren kunstvoll
eingeschnittene Werksteine, die früher das Portal, die Balkone und die Fenster
vom Palast Carrozza schmückten, einem aristokratischen Wohnsitz aus dem 18.
Jahrhundert, der unten in der Stadt Milazzo
gelegen ist ( via Umberto I) und der eine Zeit lang als Rathaus diente.
The foundry. Seven men are making canons: one is a fireman working in a room in the back; two finish canons with chisel and hammer (one an almost completed canon, the other - a muzzle); two more men on the observe; the sixth man stands beside a polished cannon holding an oblong object. Metal is streaming from a square hole in the wall in the right central plane. On the left, a big wheel used to drill canons
Ca. 1590, manufactured by Jan van der Straet, called Stradanus (Flemish, active Italy, 1523 – 1605)
«Die XX februarij 1616.
Deputati delli fabrici della fortificattione di questa Città di Milazzo, piacciavi delli denari della gabella di essa fortificattione sumministrar et far pagare la spesa necessaria per fare la fornace atta a posser fondere l’artigliaria nel damuso [volta a botte, ndr] del torrione nominato Santa Maria, loco atto et commodo per simili exercitio [e] reconoxuto per mastro Giuliano Musarra, funditore, conforme al patto contenuto nel contratto fatto per noi con detto di Musarra, funditore, per l’atti di notaro Giovanni Paschali Farina die XVIII° presente mensis februarii XIIII Ind. 1616 a[t]torno al fondere l’artigliaria reventata et inutili di questa Città, ad effetto di poterse in essa fornace fondere detta artigliaria et fabricarne di novo altre pezze designante in detto contratto» (Archivio Storico della Città di Milazzo, Libro degli Atti dei Giurati, anno 1615/16, f. 28v)
«A di XXX di Augusto 1619.
Deputati delli fabrici della fortificattione di questa Città [di Milazzo] vi piacerà delli denari delli introiti della gabella di essa fortificattione paghare seu far paghare a Natali Galbato, regio fonditore, o a suo legittimo procuratore, onze cinque. Quali onze 5 sonno per havere fatto rumpere et spezzare li dui sacri reventati olim funduti per il quondam mastro Giuliano Musarra, funditore [leggasi: due cannoni denominati “sacri” reventati, ossia inutilizzabili, ed un tempo fusi dal fu maestro fonditore Giuliano Musarra, ndr]. Con il mitallo delli quali dui sacri reventati et con altri mitalli consignati a detto di Galbato per il reggio monitionero il detto di Galbato ha funduto et fabricato di novo dui sacri reforzati et quelli ha consignato a Mattia Dominghes, regio monitionero in questa Città di Milazzo, come in apoca [quietanza, ndr] in notaro Francesco Scarpaci oggi il di sudetto XXX di augusto 1619» (Archivio Storico della Città di Milazzo, Libro degli Atti dei Giurati, anno 1618/19, f. 22v)
Kleiner Ofen aus dem 16. Jahrhundert, erdacht um
Artilleriestücke zu zerbrechen, die man
umschmelzen sollte und die man bis zu der Zeit mühsam mit grossen Sägen
zerkleinern musste (Luis Collado, Platica
manual de artilleria, Milano 1592 )
Die älteste Glocke von Milazzo die
noch in Betrieb ist und im Glockenturm der kleinen Kirche S. Caterina, in via Umberto I hängt. Sie wurde 1540 vom
Giesser Federico Musarra aus Tortorici
angefertigt, der im Jahre 1558 auch ein Artilleriestück schmolz, und zwar die “Bombarda”, die für die
Festungen von Palermo bestimmt war. Man
liest : “Iesu Maria – Opus Federici
Musarra MDXXXX”.
Plano del Castillo y Ciudad alta y baia de Melazo, nearly 1756.
Letter G: Bastion de la funderia (Archivio di Stato di Napoli)
A. Capobianco, Corona e palma militare
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